Im Gespräch erläutert der Vorsitzende des Gemeinderats, Guido Heuer, seine politischen Schwerpunkte für 2019
Aus der Volksstimme von Udo Mechenich
Als Vorsitzender des Gemeinderats trägt Guido Heuer für das gesamte Sülzetal Verantwortung. Was erwartet er vom Jahr 2019? Welche Herausforderungen sieht er auf das Sülzetal zukommen? Für die Volksstimme sprach Udo Mechenich mit ihm darüber.
Volksstimme: Was kommt 2019 auf die Gemeinde Sülzetal zu?
Guido Heuer: Zunächst einmal möchte ich allen Bürgern des Sülzetals ein frohes und gesundes, neues Jahr wünschen. Ich erwarte für das Jahr 2019 für das Sülzetal einen weiteren, deutlichen Schritt nach vorne in Bezug auf die soziale und wirtschaftliche Situation und auch in Bezug auf die Infrastruktur. Wir sind hier auf einem guten Weg. Ich erhoffe mir, dass wir diese Entwicklung der vergangenen drei Jahre auch mit dem neuen Gemeinderat nach der Kommunalwahl im Mai fortsetzen können.
Gibt es Punkte, wo sie jetzt schon sagen, das könnte ein wenig schwer werden?
Wir haben natürlich das eine oder andere schwierige Problem vor uns liegen. Das eine ist das Thema Kinderbetreuung und Schulen. Das zweite ist der Straßenbau. Wir müssen verstärkt in wirtschaftliche Infrastruktur investieren, denn die Wirtschaft ist die Basis unseres Handelns.
Ist dies eine unumstößliche Maxime für Sie?
Klar. Das Geld, das wir ausgeben, egal ob für Vereine oder soziale Leistungen, müssen wir zunächst verdienen. Dabei ist die Wirtschaft im Sülzetal natürlich ein wichtiger Pfeiler in den nächsten Jahren.
Und wie steht es da um die Anbindung des Gewerbegebiets Osterweddingen?
Gutes Schlagwort. Ein zentrales Ziel ist für uns die verkehrstechnische Anbindung des Gewerbegebiets Osterweddingen an die Bundesstraße 81. Im Gewerbegebiet gibt es weitere Ansiedlungen, mit mehreren Tausend Arbeitsplätzen.
Nur so kann die Entlastung des Gewerbegebiets gelingen. Hier sind wir im Gespräch, sodass wir hoffen, in diesem Jahr die Entscheidung aus Berlin, vom Bund, zu bekommen, das zu tun. Hier hat unser Ministerpräsident Reiner Haseloff versprochen, das Thema nach Berlin zu tragen.
Sie sprachen das Thema Kinderbetreuung und Schulen schon an.
Wir, das heißt die Landesregierung, hat ja bei der Kinderbetreuung im Landtag im Jahr 2018 ein neues Kinderförderungsgesetz verabschiedet. Dieses Gesetz wird die Kommunen deutlich entlasten. Und dies wir sicherlich noch nicht der letzte Stand sein. Ziel muss hier eine deutlich stärkere Investition in unsere Struktur der Kinderbetreuung sein. Auch im Sülzetal haben wir hierbei noch den einen oder anderen Weg vor uns.
Was könnte da denn konkret ein Weg sein?
Wir müssen hier bei uns investieren, vor allem in die Gebäude. Wir haben viele marode Kindertagesstätten. Das ist erkannt worden. Der erste Schritt wurde mit dem beginn des Neubaus der Kita in Langenweddingen vorgenommen.
Reicht das denn aus?
Nein. Darüber hinaus müssen wir auch über freie Träger bei den Schulen und den Kindertagesstätten nachdenken. Nur so können wir hier bei uns im Sülzetal eine Angebotsvielfalt, sowohl in weltlicher als auch in kirchlicher Hinsicht, schaffen. Dazu bedarf es einer breiten Diskussion auf allen Ebenen. Letztlich kann sich das Sülzetal nur so aber zu einem wahren Zugpferd bei der modernen Kinderbetreuung entwickeln.
Stichwort Ehrenamt, welche Bedeutung hat das für Sie?
Ehrenamt bedeutet für mich persönliches Engagement für die Heimat. Ich lebe seit meinem dritten Lebensjahr im Sülzetal. Das ist meine Heimat seit meiner Kindheit. Ich kann nur jeden Bürger des Sülzetals dazu aufrufen, sich ehrenamtlich zu engagieren. Ohne Ehrenamt ist eine Gesellschaft nur die Hälfte wert. Das Ehrenamt ist wichtig für die Gesellschaft.
Gibt es bei Ihnen ein Motto, gute Vorsätze für 2019?
Mein größter, persönlicher Vorsatz ist es, endlich mein Gewicht zu reduzieren. Nicht mit einer Diät, dafür esse und trinke ich zu gerne (lacht). Nein, ich habe mir vorgenommen, mehr Sport zu machen.
Welche Highlights kommen in diesem Jahr auf das Sülzetal zu?
Was das Sülzetal betrifft, da freue ich mich besonders auf Anfang Mai. Da haben wir 210 Jahre Schill. Das betrifft Langenweddingen und Dodendorf. Hier freue ich mich, dass sich die beiden örtlichen Heimatvereine so für ihre jeweiligen Schill-Denkmäler engagieren. Hier laufen bereits jetzt schon die Planungen für die Veranstaltungen. Außerdem plant der Förderverein des Freibads hier in Langenweddingen den Bau eines neuen Sanitärhäuschens. Wenn sie das schaffen, kann ich nur sagen: tolle Geschichte!
Welche Erfolge sehen Sie als Vorsitzender des Gemeinderats?
Stichwort Breitband: Wir schließen Ende Januar endgültig den Ausbau des Breitbands für das Sülzetal ab. Damit ist jeder Bürger des Sülzetals in der Lage, über bis zu 100 Mbit pro Sekunde zu verfügen. Das ist zukunftsweisend. Das kann aber nur der erste Schritt sein auf dem Weg der weiteren Digitalisierung.
Wie steht es um die Verkehrsanbindung?
Wir wissen, dass im Gewerbegebiet Osterweddingen der Bahnübergang jetzt endlich durchgängig ist. Die drei Bahnhöfe in Dodendorf, Oster- und Langenweddingen sind langfristig abgesichert.
Was sagen Sie zur Kinderbetreuung?
Der lange überfällige Neubau der Kindertagesstätte in Langenweddingen ist gesichert. Er soll, aller Voraussicht nach, 2020 abgeschlossen sein.
Gibt es weitere Investitionen im Sülzetal, die Sie als gesellschaftlichen Gewinn verbuchen?
Der Neubau des Gerätehauses für die Feuerwehr Süd in Altenweddingen läuft. Das Gebäude soll in diesem Jahr noch fertig werden. Außerdem haben wir es geschafft, im Land Fördermittel für den neuen Fußboden der Sporthalle in Altenweddingen zu bekommen. Auch das wird 2019 realisiert.
Im Mai stehen im Sülzetal die Kommunalwahlen an. Was sind da, Herr Heuer, Ihre Hoffnungen?
Jeder Sülzetaler sollte von seinem Wahlrecht bei den Kommunalwahlen Gebrauch machen. Das ist die Grundvoraussetzung für das Funktionieren der Demokratie, dafür sind wir ´89 auf die Straße gegangen. Darum bitte ich jeden Sülzetaler.
… und in Bezug auf das Ergebnis?
In Bezug auf das Ergebnis der Kommunalwahlen hier im Sülzetal erhoffe ich mir einen demokratischen, handlungsfähigen Gemeinderat, der in der Lage ist, unser Sülzetal weiter nach vorne zu bringen.
Wir sind privilegiert mit der Nähe zur Autobahn.
Wir liegen im Herzen Deutschlands und Europas – das sollten wir unbedingt nutzen.
Wir können ein Leuchtturm Sachsen-Anhalts werden.
Wir sind bekannt bis weit über die Landesgrenzen hinaus – selbst in China, bei einer Transport- und Logistikmesse, liegen Pläne des Sülzetals aus. Das sollte uns stolz machen.
Quelle: Volksstimme Wanzleben vom 19.01.2019, Seite 15