Von Udo Mechenich | Wanzleber Volksstimme | 18.07.2020

Möglichkeiten der Förderung der Ganztagsschule Langenweddingen im Rahmen des Digitalpakts

Ein Termin mit dem Administrator des Netzwerks in der Ganztagsschule, der Gemeinde und dem Landkreis ist anberaumt, um Einzelheiten eines Förderantrag im Rahmen des Digitalpakts zu klären. Dies ist ein wichtiger Baustein für einen modernen Unterricht.

Langenweddingen l „Seit dem Herbst 2019 gibt es die genauen Richtlinien für die Förderungen im Rahmen des Digitalpakts der Bundes- und Landesregierung“, berichtete die Staatssekretärin im Magdeburger Bildungsministerium, Eva Feußner, bei einem Arbeitsgespräch im Abgeordnetenbüro von Guido Heuer (CDU) in Langenweddingen. „Mittlerweile sind schon viele Anträge bei uns in Magdeburg eingegangen“, so Feußner.

„Die Konzepte gehen ein. Sie werden geprüft. Sie gehen zum Landesverwaltungsamt. Von dort kommt die Bewilligung, und dann bauen die Schulen“, fasste die Staatssekretärin das Prozedere in kurzen Worten zusammen. Insgesamt sei ein Verwaltungsprozess mit Berichtspflichten einzuhalten, der nicht in 14 Tagen zu erledigen sei.
Die gesamte Infrastruktur, also auch das W-LAN und die Verkabelung, seien über den Digitalpakt förderbar, betonte Feußner. Das Land Sachsen-Anhalt schließe so in einem ersten Schritt alle Schulen ans Glasfasernetz an – bis zum Schulgebäude. Die gesamte Infrastruktur in der Schule könne anschließend auch über den Digitalpakt finanziert werden. 20 Prozent des Gesamtbudgets könnten dabei für mobile Endgeräte verwendet werden.

„Die Ganztagsschule in Langenweddingen hat noch keinen Antrag gestellt, weil das Nötigste bereits vorhanden ist“, erklärte der Leiter der Schule, Heinz-Günter Bartels bei dem Arbeitsgespräch. Jetzt müsse zunächst die geklärt werden, inwieweit der Landkreis Börde oder die Kommune für die weitere Ausrüstung der Ganztagsschule die Verantwortung trage, und wer dementsprechend den Antrag zu stellen habe, sagte Bartels. Ein Termin mit dem Administrator des Netzwerks in der Ganztagsschule, der Gemeinde und dem Landkreis sei anberaumt. Hier soll erörtert werden, wer in dem gesamten Komplex welche Aufgaben zu übernehmen hat.

„Das müsste von Osterweddingen aus auch bis zum Start ins neue Schuljahr zu schaffen sein. Das wäre schön, denn wir alle hoffen, dass es dann wieder mit einem normalen Unterricht los geht. Es kann aber auch sein, dass es aufgrund von Corona teilweise wieder auf ein Zusammenspiel von Präsenzunterricht in der Schule und Hausunterricht hinausläuft. Da wäre ein reibungsloser Anschluss ans Giganetz sehr wünschenswert“, meinte die künftige Leiterin der Ganztagsschule, Pia Trautner-Böl, bei dem Gespräch in Langenweddingen. So wäre beispielsweise ein Laptop-Wagen für jede Etage wünschenswert.

„Es wäre also an der Zeit, endlich auch im Sülzetal Entscheidungen im Sinne der Schüler zu treffen. Die Zeiten des Klein-Klein sind vorbei. Für die Zukunft bedarf es einer modernen Schullandschaft“, meinte der Landtagsabgeordnete für das Sülzetal, Guido Heuer (CDU).

Der Bürgermeister des Sülzetals und der Gemeinderat seien in der Pflicht, die entsprechenden Weichen zu stellen und nicht nur auf Zeit zu spielen, unterstrich Heuer bei dem Gespräch. „Das Sülzetal braucht einen modernen Schulverbund aus drei Grundschulen und eine moderne und zukunftsfähige Gemeinschaftsschule. Der Digitalpakt ist dafür ein wichtiger Baustein.“

„Das Sülzetal ist nicht mehr Träger der Ganztagssschule. Das hat der Landkreis Börde übernommen. Wir, als kleine Gemeinde, können solch eine Ganztagsschule auf Dauer gar nicht mehr finanzieren“, stellt indes der Bürgermeister der Gemeinde Sülzetal, Jörg Methner (SPD), auf Nachfrage der Volksstimme klar. Natürlich sei es aber wichtig, gerade im digitalen Bereich, die Ganztagsschule auf dem neuesten Stand zu halten, stimmt Methner Heuer zu. „Ich bin überzeugt, dass der Landkreis diese Chance, die ihm mit den Förderprogrammen geboten wird, ergreifen wird.“
Der Landkreis Börde wollte das Thema Förderung des Anschlusses der Ganztagsschule Langenweddingen ans Giganetz auf Nachfrage der Volksstimme nicht kommentieren.

Nur für den Kauf mobiler Endgeräte hat der Bund schon zwei weitere Programme aufgelegt. Das Volumen umfasst hierbei jeweils 500 Millionen Euro. Wenn hier eine Förderung bewilligt wird, so beträgt der Fördersatz auch hier 90 Prozent. „Die restlichen 10 Prozent übernimmt in diesem Fall das Land Sachsen-Anhalt“, betonte Staatssekretärin Feußner bei dem Gespräch in Langenweddingen. Hierzu habe es bereits Gespräche mit den kommunalen Spitzenverbänden und dem zentralen Auftragnehmer gegeben. Ein entsprechender Vertragsentwurf sei bereits von Magdeburg aus an die Kommunen versendet worden.

Staatssekretärin Feußner: „Wir leisten jetzt den Anschub. So kommt das alles ins Rollen. Es wird immer Klassensätze in den Schulen geben, aber zum Schluss werden die Schüler ihre eigenen Geräte mitbringen und damit auch in den Schulen arbeiten.“

Quelle: Wanzleber Volksstimme, erschienen am 18.07.2020 , S. 17